PM: Alte und neue Mauern – gegen das Sterben an den Grenzen

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Zum 9. November 2019 erinnert eine Delegation deutscher Menschenrechtsorganisationen an die Toten an den Grenzen der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten von Amerika.

Im Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA sterben jährlich hunderte Flüchtlinge und Migrant*innen auf der Suche nach einem besseren Leben in der Sonora-Wüste im südlichen US-Bundesstaat Arizona. Während in Deutschland Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag des Mauerfalls stattfinden, baut die Trump-Regierung weiter an einer Mauer, die Menschen auf der Flucht daran hindern soll, von Lateinamerika in die USA zu gelangen. Wer Asyl beantragen will, muss unter prekären Bedingungen monatelang in Mexiko ausharren oder sich auf den lebensgefährlichen Weg durch die Wüste machen.

„Diese Mauer ist eine menschenrechtliche Wunde“, sagt Pfarrer Bernhard Fricke vom Verein Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg. „An dieser militärisch gesicherten Mauer werden Familien getrennt und das Grundrecht auf Asyl tausendfach verletzt.“

Eine Delegation von Asyl in der Kirche, Sea Watch, Borderline Europe, Women in Exile und dem Flüchtlingsrat Berlin besucht zurzeit Menschenrechtsorganisationen, die im Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA Flüchtlinge und Migrant*innen unterstützen. Elizabeth Ngari von Women in Exile e.V.: „Uns verbindet die Forderung nach Bewegungsfreiheit für alle Menschen. Wir sehen aber stattdessen eine Militarisierung der Grenzen und die Kriminalisierung von Flucht und humanitärer Hilfe.“

Mehreren Ehrenamtlichen der lokalen Organisation „No More Deaths“ drohen jahrelange Haftstrafen, weil sie Wasser für Menschen auf der Flucht in der Wüste deponiert haben. Haidi Sadik, Sprecherin von Sea Watch kommentiert: „Ob an den Mauern oder auf dem Meer, die Parallelen sind frappierend.“

Die Delegation ist überzeugt:

Das Sterben an den Grenzen muss überall auf der Welt ein Ende haben. Die Überwindung der Berliner Mauer ist ein Hoffnungszeichen und fordert uns auf, die heutigen Mauern einzureißen.

 

Auf Facebook („Asyl in der Kirche“) und Twitter (@kirchenasyl) gibt es tägliche Berichte zur Reise.

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