Termine
07.06.2023 - 11.06.2023
BAG beim Ev. Kirchentag
30.08.2023 - 31.08.2023
40 Jahre Kirchenasyl
Weil wir Fremde willkommen heißen wollen, haben wir diese Charta der neuen „Sanctuary-Bewegung“ in Europa beschlossen.
Die Lage der Migranten und Migrantinnen, die in Europa Aufnahme und Schutz suchen, ist alarmierend. Unser Kontinent hat sich zu einer Festung entwickelt, mit der Menschen abgewehrt werden, die vor politischer, ethnischer oder religiöser Verfolgung, vor Krieg oder Bürgerkrieg, vor Umweltzerstörung, Hunger oder Armut fliehen. Durch Militarisierung der Außengrenzen, nahezu unerfüllbare Auf- nahmebedingungen und abschreckende Lebensbedingungen im Inneren wird die Abwehr von Flüchtlingen fortwährend perfektioniert. Viele tausend Menschen hat bereits der Versuch, bei uns Schutz zu finden, das Leben gekostet. In unseren Gesellschaften aber begegnen Meldungen über Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken, in Containerlastwagen ersticken oder sich in Abschiebehaftanstalten das Leben nehmen, dem „Fluch der Gleichgültigkeit“ (Hannah Arendt).
Obwohl Europa erheblich zu den Ursachen von Flucht und Migration beiträgt, unter anderem durch Waffenlieferungen in Krisengebiete, die Unterstützung menschenrechtsverletzender Regime, die Agrar- und Fischereipolitik und die Forcierung des Klimawandels durch CO2-Ausstoß, ist sein Beitrag zur Lösung des weltweiten Flüchtlingsproblems in beschämender Weise gering. Es dominiert eine Praxis der Wohlstandssicherung um fast jeden Preis. Damit aber verrät Europa seine besten, humanitären Traditionen: sein Bekenntnis zur Universalität von Menschenwürde und Menschenrechten, zu Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Die Missachtung dieser Werte unterhöhlt Europas Glaubwürdigkeit in der Welt und gefährdet das friedliche Zusammenleben auf unserem Globus.
Als Christinnen und Christen in Europa sind wir nicht bereit, diesen Umgang mit Menschen in Not hinzunehmen. Wir sind ihnen verbunden. Sie sind Gottes Ebenbilder wie wir. Darum sind wir in unseren Kirchen, Pfarrgemeinden, Klöstern, Kommunitäten und Solidaritätsgruppen herausgefordert, Verantwortung zu übernehmen und Partei zu ergreifen: nicht nur für die Flüchtlinge und Asylsuchenden, die unter uns leben, sondern auch für die, die schon an den Außengrenzen Europas scheitern und uns gar nicht mehr zu Gesicht kommen. Das Asylrecht ist nichts wert, solange der Zugang Schutzsuchenden verwehrt bleibt.
Darum verpflichten wir uns,
Ganz Europa muss zu einem Schutzraum, einem „sanctuary“, für Migranten und Migrantinnen werden! Dafür wollen wir eintreten – in der Überzeugung, dass Gott die Fremden liebt und wir in ihnen Gott selbst begegnen (Mt. 25, 31ff.).
Beschlossen am 10. Oktober 2010 auf der Jahrestagung der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche e.V. in Berlin
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PM: Verfahren gegen Mutter Mechthild: Keine Strafe für Kirchenasyl
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