Flüchtlingen zu helfen, darf kein Verbrechen sein!

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Solidaritätsadresse

Berlin, den 12. November 2006.

37 schiffbrüchige Flüchtlinge rettete die Cap Anamur im Juni 2004 aus dem Mittelmeer und brachte sie in einem italienischen Hafen in Sicherheit. Die Schiffsbesatzung verhielt sich damit gemäß dem internationalen Seerecht.

Drei Mitgliedern der Besatzung, unter ihnen Elias Bierdel, soll ab dem 27. November 2006 in Agrigent auf Sizilien der Prozess wegen Schlepperei in besonders schwerem Fall gemacht werden. Als Höchststrafe drohen zwölf Jahre Haft.

Als Teilnehmende und Veranstaltende der Tagung „Glaubwürdig leben – widerständig handeln. Solidarität mit den Entwurzelten“ der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche e.V. vom 10.-12.11.2006 in Berlin solidarisieren wir uns ausdrücklich mit der Besatzung der Cap Anamur.

Humanitäre Hilfe für Menschen in Not ist keine Straftat. Auf die Anklagebank gehören dagegen die Verantwortlichen für eine europäische Abschottungspolitik, die den Tod ungezählter Bootsflüchtlinge herbeiführen und in Kauf nehmen. Es darf keine europäische Handlungsoption sein, Flüchtenden mit militärischen Mitteln zu begegnen.
Wir fordern die Einstellung jeglicher deutschen Beteiligung an militärischen Aktionen auf See, die das Leben von Flüchtlingen gefährden.

Wir fordern alle Menschenrechtsgruppen mit auf, eine Prozessbeobachtung sicher zu stellen.
Wir fordern die sofortige Einstellung des Verfahrens gegen Elias Bierdel, Stefan Schmidt und Vladimir Daschkewitsch!